Montag, 8. September 2014

{Rezension} Das Leben ist (k)ein Ponyhof von Britta Sabbag

Titel: Das Leben ist (k)ein Ponyhof
Autorin: Britta Sabbag
Originaltitel: --
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsjahr: 13.03.2014
Seitenzahl: 221
Reihe: --














Inhalt

  Wenn du den roten Faden verloren hast, halt nach einem anderen Ausschau - vielleicht ist deiner bunt!
 
Antonias Leben ist perfekt. Bis ihre Mutter sie dazu verdonnert, auf ihren leicht senilen Stiefvater aufzupassen, während sie selbst sich in einem indischen Ashram vergnügt. Dabei hat die Karrierefrau Antonia für so etwas nun wirklich keine Zeit. Schließlich steigt sie gerade zur Partnerin in einer Unternehmensberatung auf und will ihren langjährigen Freund und Kollegen heiraten.
Zurück im Heimatkaff stellen Walters Schrullen Antonia gehörig auf die Probe. Bald steht ihr ganzes Leben Kopf. Oder lernt sie vielleicht gerade erst zu leben?


 

Charaktere
 
Antonia Nachtigall ist ca. 40 Jahre alt und der total Workaholic. Sie hat einen tollen Job und einen gut situierten Freund, was sie vollends zufriedenstellt. Ihr sind eher materielle Werte, Prestige und ein geordnetes Leben wichtig.
Inge ist Antonias Mutter, die eine Reise a lá „Eat, pray, love“ gewonnen hat und Antonia mit Walter von einem Tag auf den anderen alleine sitzen lässt. Sie kann man (liebevoll) als aufgescheuchtes Huhn beschreiben.
Walter ist Antonias Stiefvater und manchmal geistig nicht mehr ganz da, wodurch er einfach mal nachts raus geht oder verrückte Dinge tut. Zunächst war er nur ein komischer Kauz! Aber später hat man hinter die Fassade blicken können und er hat mir die meisten Zitate gebracht, die ich mir aus diesem Buch herausgeschrieben habe.
Netty ist Antonias beste Freundin gewesen, als sie noch in ihrem Heimatdorf gelebt hat. Netty ist mit dem charmanten Bürgermeister verheiratet und hat zwei Kinder. Trotzdem ist sie nicht ganz mit ihrem Leben zufrieden.




Meine Meinung
 
Antonias Leben, das (nicht) mit Geschehnissen auf einem Ponyhof vergleichbar ist, wird von ihr aus der Ich-Perspektive erzählt. Dadurch kann der Leser Antonias Reaktion immer unmittelbar nachvollziehen. Vieles kann man nicht verstehen, warum sie es tut, durch die Ich-Perspektive jedoch erfährt der Leser ihre Beweggründe.
Was mir an „Das Leben ist (k)ein Ponyhof“ sehr gefallen hat, war die Darstellung der Charaktere. Walter war zunächst ein komischer Kauz und ich mochte ihn anfangs gar nicht (auch aus privaten Gründen). Er rennt einfach nachts im Schlafanzug draußen auf den Dorfstraßen herum, macht total komische Aktionen, handelt sich in einem Geschäft ein Verbot ein, es jemals wieder betretenen zu dürfen, weil er einfach die Gegenstände umstellt und ein eigenes System dafür einführt. Hinter dieser verwirrten Person jedoch versteckt sich ein alter Mann voller Lebensweisheiten. Er gibt Antonia immer wieder Tipps, auch wenn sie eher genervt auf seine Sprüche reagiert. Auch Antonia ist ein besonderer Charakter. Sie macht in dem Buch eine enorme Wandlung durch. Anfangs ist ihr der Job, ein gut situierter Mann an ihrer Seite und Prestige wichtig. Im Laufe des Buches bleibt davon so einiges auf der Strecke, da es mit der Aufgabe auf Walter aufzupassen, kollidiert. Jedoch trifft sie in ihrem Heimatkaff so einige Personen, unter anderem eben Walter oder Leo, die ihr zeigen, was im Leben außerdem wichtig und vor allem wichtiger als das Bild ist, das sie nach außen hin vorzeigen möchte.
Dabei kann man ihr Denken hautnah nachvollziehen, auch wenn man nicht der gleichen Meinung ist. Der Schreibstil von Britta Sabbag trägt dazu entscheidend bei. Die Autorin schafft es durch ihre Worte Gefühle und das Geschehen so hautnah darzustellen, als befände man sich in der Geschichte. Auch die lustigen Passagen wurden gut in Antonias ernstes Leben integriert. Ich habe oftmals über die witzigen Situationen aber auch über Antonias Handeln gelacht.


 
Dass Antonia auf Walter aufpassen musste und das gar nicht mit ihrem Job vereinbar ist, sollte (was es auch tat) zeigen, dass die Arbeit nicht das wichtigste im Leben ist, sondern unter anderem die Menschen, die uns Nahe sind. Jedoch wurde die Pflege von Walter sehr einfach dargestellt. Selbst wenn der Job von Antonia nebenan wäre und nicht die Partnerschaft auf dem Spiel stehen würde, ist die Pflege von alten senilen Menschen eine enorme Aufgabe. Antonia musste ja selbst erkennen, dass sie Rund um die Uhr auf Walter aufpassen muss.
Die Liebe zwischen Antonia und Leo ging mir zu schnell. Plötzlich war sie einfach da und ich verstand nicht, woher sie kam. Aber Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an, vielleicht ja so rasant wie zwei anders gepolte Magneten.
Normalerweise beurteile ich Titel und Cover des Buches nicht, da die beiden nichts mit dem Können des/der Autoren/-in zu tun haben, jedoch passt hier der Titel perfekt. „Das Leben ist nun mal kein Ponyhof!“, hält Antonia (S. 130) ihrem Gegenüber vor, doch am Ende des Buches erkennt Antonia: „Vielleicht war das Leben doch ein Ponyhof und es kam nur darauf an, was wir daraus machten?“ (S. 219).



                                                        Fazit                                                      

  „Das Leben ist (k)ein Ponyof“ stößt etwas in dem Leser an und lässt ihn über das Leben nachdenken. Genauso ergeht es Antonia, deren perfektes Leben plötzlich auf dem Kopf gestellt wird und sie es daraufhin neu ordnen muss. Britta Sabbag schildert mit ihrem humorvollen Schreibstil die Geschichte, sodass man denkt, man wäre mittendrin dabei.

4 von 5 Buchstabenhaufen

Vielen Dank an blogg dein Buch und Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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